Amateurfunkfrequenzen im deutschen Frequenzbereichszuweisungsplan

Den Amateurfunk betreffendes aus dem Frequenzbereichszuweisungsplan zusammengestellt von Julian Ladisch.

Der Frequenzbereichszuweisungsplan ist seit 21. Juli 2009 in Kraft.

Fundstelle: Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nummer 41, ausgegeben zu Bonn am 20. Juli 2009, Seite 1809-1866; beim Bundesanzeiger gibt es diese Seiten im PDF-Format als Nur-Lese-Datei.


FrequenzBemerkungStatusNutzungsbestimmungen
135,7-137,8 kHzmaximale Strahlungsleistung höchstens 1 Watt ERPsek2 5 D64
1,810-1,850 MHzSpitzenleistung höchstens 75 Wattprim ex2 5
1,850-1,890 MHzSpitzenleistung höchstens 75 Wattsek2 5
1,890-2,000 MHzSpitzenleistung höchstens 10 Wattsek2 5
3,500-3,800 MHzprim2 3 5
7,000-7,200 MHzSat von 7,000-7,100 MHzprim ex2 5
10,100-10,150 MHzsek2 5
14,000-14,350 MHzSat von 14,000-14,250 MHzprim ex2 5
18,068-18,168 MHzSatprim ex mil2 5
21,000-21,450 MHzSatprim ex mil2 5 8
24,890-24,990 MHzSatprim ex mil2 5
28,000-29,700 MHzSatprim ex2 5 8
50,08-51 MHz25 Watt ERPsek5 31
144-146 MHz MHzSatprim ex5 31
430-440 MHzSat*, ISM1prim ex5 10 19 31 D150 D282
1,240-1,300 GHzSat*sek5 13 23 31 D282
2,320-2,450 GHzSat*, ISM1sek5 10 26 31 D150 D282
3,400-3,475 GHzsek5 31 33
5,650-5,850 GHzSat*, ISM1sek5 13 31 D282
10-10,5 GHzSat von 10,45-10,5 GHzsek5 31
24-24,05 GHzSat, ISM1prim10 31 34 D150
24,05-24,25 GHzISM1sek10 31 34 D150
47-47,2 GHzSatprim ex5 31
76-81 GHzSatsek5 31 D149 D560
122,25-123,00 GHzsek10 31 D138
136-141 GHzSatsek5 31 D149
241-248 GHzSat, ISM2sek mil5 10 31 D138 D149
248-250 GHzSatprim ex
oberhalb 275 GHznicht zugewiesen5 31 D565

Die dem Amateurfunkdienst zugewiesenen Frequenzbereiche bei 3,5 MHz, 7,0 MHz, 10,1 MHz, 14,0 MHz, 18,068 MHz, 21,0 MHz, 24,89 MHz und 144 MHz dürfen auch für internationalen Verkehr bei Katastrophen benutzt werden.

Frequenzen oberhalb von 275 GHz können für Infrarotfunkanlagen und optische Funkanlagen sowie für Versuche zur Entwicklung von Funksystemen genutzt werden (auch von Nicht-Funkamateuren).

prim - Der Amateurfunkdienst ist ein primärer Funkdienst, dessen Funkstellen Schutz gegen Störungen durch Funkstellen sekundärer Funkdienste verlangen können.

prim ex - Der Amateurfunkdienst ist der einzige primäre Funkdienst.

prim ex mil - Der Amateurfunkdienst ist der einzige primäre Funkdienst, es gibt jedoch militärische Funkstellen.

sek - Der Amateurfunkdienst ist ein sekundärer Funkdienst, dessen Funkstellen weder Störungen bei den Funkstellen eines primären Funkdienstes verursachen dürfen noch Schutz vor Störungen durch solche Funkstellen verlangen können.

Sat - Auch Amateurfunkdienst über Satelliten.

Sat* - Die Frequenzbereiche 435-438 MHz, 1260-1270 MHz, 2400-2450 MHz und 5650-5670 MHz sind zusätzlich dem Amateurfunkdienst über Satelliten auf sekundärer Basis zugewiesen. Andere sekundäre Funkdienste in diesen Frequenzbereichen sind gegenüber dem Amateurfunkdienst über Satelliten bevorrechtigt. Weltraumfunkstellen des Amateurfunkdienstes über Satelliten, die in diesen Frequenzbereichen arbeiten, müssen über geeignete Vorrichtungen verfügen, die es im Falle von Störungen erlauben, die Aussendungen dieser Weltraumfunkstellen zu steuern, damit Störungen bei anderen Funkdiensten in diesen Frequenzbereichen sofort beseitigt werden können. Die Benutzung der Frequenzbereiche 1260-1270 MHz und 5650-5670 MHz durch den Amateurfunkdienst über Satelliten ist auf die Richtung Erde-Weltraum beschränkt.

2: Für Induktionsfunkanlagen können Frequenzen bis 30000 kHz genutzt werden. Die Grenzwerte der störrelevanten Parameter von Induktionsfunkanlagen werden im Frequenznutzungspln oder der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Induktionsfunkanlagen dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten, denen die entsprechenden Frequenzbereiche auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen sind, verursachen. Störungen durch diese anderen Funkanlagen und Funkdienste müssen von Induktionsfunkanlagen hingenommen werden.

3: In den Frequenzbereichen 3,500-3,800 MHz, 3,400-3,600 GHz werden Einzelfreuenqzen für militärische Zwecke genutzt.

5: ISM-Anwendungen können Frequenzbereiche mitbenutzen, die Funkdiensten im Frequenzbereich 9 kHz - 300 GHz zugewiesen sind, wenn die für diese Nutzung erforderlichen Frequenzen aufgrund des gewünschten physikalischen Effekts vorgegebenen und nicht frei wählbar sind. Die Grenzwerte der zulässigen Abstrahlung und sonstigen störrelevanten Parameter für diese ISM-Anwendungen werden aus Sicht der Funkverträglichkeit in der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Die ISM-Nutzungen nach dieser Nutzungsbestimmung dürfen keine Störungen bei gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten verursachen. Die Mitbenutzung von Frequenzen durch ISM-Anwendungen in Frequenzbereichen, die sicherheitsrelevanten Funkanwendugnen gewidmet sind, ist ausgeschlossen.

8: Für militärische Funkdienste können Frequenzen aus den Frequenzbereichen 21,000 - 21,850 MHz und 28,000-29,700 MHz im 25-kHz-Raster unter Beachtung bevorrechtigter ziviler Funkstellen bzw. Frequenztteilbereich sowie der UKW-Grenzabkommen freizügig benutzt werden.

10: Die Frequenzbereiche 433,05-434,79 MHz, 2,400-2,4835 GHz, 5,725-5,875 GHz, 24-24,25 GHz, 61-61,5 GHz, 122-123 GHz und 244-246 GHz können durch Funkanlagen geringer Reichweite mitgenutzt werden.

13: In den Frequenzbereichen 1,215-1,250 GHz, 1,260-1,340 GHz, 5,650-5,755 GHz und 10-10,4 GHz werden Einzelfrequenzen für zivile Zwecke genutzt.

19: Im Frequenzbereich 430-440 MHz können Einzelfrequenzen für militärischen nichtnavigatorischen Ortungsfunk mitbenutzt werden.

23: Der Frequenzbereich 1,270-1,295 GHz (vorzugsweise die Frequenz 1,290 GHz) kann auch durch Windprofil-Messradaranlagen auf sekundärer Basis genutzt werden.

26: Der Frequenzbereich 2,400-2,4835 GHz kann für Funkanlagen für breitbandige Datenübertragung (WLANs) mitgenutzt werden. WLANs genießen keinen Schutz vor Störungen durch im gleichen Band primär oder sekundär zugewiesene Funkdienste und dürfen diese Funkdienste nicht stören.

31: Die Frequenzbereiche oberhalb von 30 MHz können von Funkanlagen geringster Leistung mitgenutzt werden. Bei der Auswahl der Frequenzbereiche sind die erhöhten Schutzanforderungen von sicherheitsrelevanten Funkanwendungen zu gewährleisten. Die Frequenzbereiche, Grenzwerte der zulässigen Strahlungsleistung und sonstigen störrelevanten Parameter von Funkanlagen geringster Leistung werden im Frequenznutzungsplan oder der erforderlichen Frequenzzuteilung festgelegt. Funkanlagen geringster Leistung dürfen keine Störungen bei anderen gegenwärtig und zukünftig betriebenen Funkanlagen und Funkdiensten, denen die entsprechenden Frequenzbereiche auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen sind, verursachen. Störungen durch diese anderen Funkanlagen und Funkdienste müssen von Funkanlagen geringster Leistung hingenommen werden.

D64: Für Funkstellen des festen Funkdienstes und des mobilen Seefunkdienstes in den Frequenzbereichen, die diesen Funkdiensten zwischen 110 und 148,5 kHz zugewiesen sind, sind nur die Sendearten A1A, F1B, A2C, A3C, F1C oder F3C zugelassen. Ausnahmsweise ist für Funkstellen des mobilen Seefunkdienstes auch die Sendeart J2B oder J7B zugelassen.

D138: Der Frequenzbereich 244-246 GHz (Mittenfrequenz 245 GHz) ist für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Anwendungen (ISM) bestimmt. ISM-Anwendungen in diesen Frequenzbereichen dürfen bei in diesen Frequenzbereichen betriebenen Funkdiensten keine Störungen verursachen.

D149: Bei der Nutzung der Frequenzbereiche
13 360 – 13 410 kHz,
37,75 – 38,25 MHz,
150,05 – 153 MHz,
322 – 328,6 MHz,
406,1 – 410 MHz,
608 – 614 MHz,
1 330 – 1 400 MHz,
1 610,6 – 1 613,8 MHz,
1 660 – 1 670 MHz,
1 718,8 – 1 722,2 MHz,
2 655 – 2 690 MHz,
3 260 – 3 267 MHz,
3 332 – 3 339 MHz,
3 345,8 – 3 352,5 MHz,
4 825 – 4 835 MHz,
4 950 – 4 990 MHz,
4 990 – 5 000 MHz,
6 650 – 6 675,2 MHz,
10,6 – 10,68 GHz,
14,47 – 14,5 GHz,
22,01 – 22,5 GHz,
22,81 – 22,86 GHz,
23,07 – 23,12 GHz,
31,2 – 31,3 GHz,
31,5 – 31,8 GHz,
36,43 – 36,5 GHz,
42,5 – 43,5 GHz,
48,94 – 49,04 GHz,
76 – 86 GHz,
92 – 94 GHz,
94,1 – 100 GHz,
102 – 109,5 GHz,
111,8 – 114,25 GHz,
128,33 – 128,59 GHz,
129,23 – 129,49 GHz,
130 – 134 GHz,
136 – 148,5 GHz,
151,5 – 158,5 GHz,
168,59 – 168,93 GHz,
171,11 – 171,45 GHz,
172,31 – 172,65 GHz,
173,52 – 173,85 GHz,
195,75 – 196,15 GHz,
209 – 226 GHz,
241 – 250 GHz und
252 – 275 GHz
durch Funkstellen anderer Funkdienste, denen diese Frequenzbereiche ebenfalls zugewiesen sind, werden alle nur möglichen Maßnahmen getroffen, um den Radioastronomiefunkdienst vor Störungen zu schützen.

D150: Die Frequenzbereiche 433,05-434,79 MHz, 2400-2500 MHz, 5725-5875 MHz und 24-24,25 GHz sind für industrielle, wissenschaftliche, medizinische, häusliche oder ähnliche Anwendungen (ISM) bestimmt. Funkdienste, die innerhalb dieser Frequenzbereiche wahrgenommen werden, müssen Störungen, die durch diese Anwendungen gegebenenfalls verursacht werden, hinnehmen.

D282: Die Frequenzbereiche 435 – 438 MHz, 1260 – 1270 MHz, 2400 – 2450 MHz und 5650 – 5670 MHz sind zusätzlich dem Amateurfunkdienst über Satelliten auf sekundärer Basis zugewiesen. Andere sekundäre Funkdienste in diesen Frequenzbereichen sind gegenüber dem Amateurfunkdienst über Satelliten bevorrechtigt. Weltraumfunkstellen des Amateurfunkdienstes über Satelliten, die in diesen Frequenzbereichen arbeiten, müssen über geeignete Vorrichtungen verfügen, die es im Falle von Störungen erlauben, die Aussendungen dieser Weltraumfunkstellen zu steuern, damit Störungen bei anderen Funkdiensten in diesen Frequenzbereichen sofort beseitigt werden können. Die Benutzung der Frequenzbereiche 1260 – 1270 MHz und 5650 – 5670 MHz durch den Amateurfunkdienst über Satelliten ist auf die Richtung Erde–Weltraum beschränkt.

D560: Im Frequenzbereich 78 – 79 GHz dürfen Radaranlagen in Weltraumfunkstellen im Erderkundungsfunkdienst über Satelliten und im Weltraumforschungsfunkdienst auf primärer Basis betrieben werden.

D565:
(1) Frequenzen oberhalb von 275 GHz können für Infrarotfunkanlagen und optische Funkanlagen sowie für Versuche zur Entwicklung von Funksystemen genutzt werden. Es dürfen keine Störungen beim Radioastronomiefunkdienst, Erderkundungsfunkdienst über Satelliten (passiv) und Weltraumforschungsfunkdienst (passiv) hervorgerufen werden, wenn diese Funkdienste Frequenzbereiche nach Absatz 3 nutzen. Schutz vor Störungen durch Frequenznutzungen nach Absatz 2 kann nicht beansprucht werden.
(2) Die Frequenzbereiche 444 – 453 GHz, 510 – 546 GHz, 711 – 730 GHz, 909 – 926 GHz, 945 – 951 GHz und Frequenzen oberhalb von 956 GHz können auch von Amateurfunkstellen genutzt werden. Amateurfunkstellen können keinen Schutz vor Störungen durch Frequenznutzungen nach Absatz 1 beanspruchen.
(3) Die folgenden Frequenzbereiche sind für Spektrallinienbeobachtungen für passive Funkdienste von Interesse: Radioastronomiefunkdienst: 275 – 323 GHz, 327 – 371 GHz, 388 – 424 GHz, 426 – 442 GHz, 453 – 510 GHz, 623 – 711 GHz, 795 – 909 GHz und 926 – 945 GHz; Erderkundungsfunkdienst über Satelliten (passiv) und Weltraumforschungsfunkdienst (passiv): 275 – 277 GHz, 294 – 306 GHz, 316 – 334 GHz, 342 – 349 GHz, 363 – 365 GHz, 371 – 389 GHz, 416 – 434 GHz, 442 – 444 GHz, 496 – 506 GHz, 546 – 568 GHz, 624 – 629 GHz, 634 – 654 GHz, 659 – 661 GHz, 684 – 692 GHz, 730 – 732 GHz, 851 – 853 GHz und 951 – 956 GHz.